Sanierung Fischgängigkeit am Kraftwerk Papieri (Thur, TG)
- Bauherr
- Koch Generalunternehmen AG
- Projektierung
- IUB Engineering AG
- Zeitraum
- Projektierung: 2020-2022
- Baukosten
- CHF rund 12 Mio.
- Leistungen
Bau- und Auflageprojekt
- Dimensionierung und Planung von zwei neuen Fischaufstiegshilfen an Wehr und Maschinenhaus
- Dimensionierung und Planung einer neuen Fischabstiegshilfe am Maschinenhaus
- Hydraulische Dimensionierung eines Tosbeckens für den Fischabstieg über das Wehr
- Beschreibung
Das Ausleitkraftwerk Papieri in Bischofszell muss bezüglich Fischaufstieg, Fischabstieg und Fischschutz bis zum Jahr 2025 saniert werden. Die an der Thur gelegene Anlage verfügt über ein Stauwehr, einen 1.8 km langen Ausleitkanal und ein Maschinenhaus mit einem Ausbauabfluss von 13 m³/s.
Am Wehr wurde eine neue, lachsgängige Fischaufstiegshilfe (FAH) geplant (Δh = 4.4 m). An durchschnittlich 160 Tagen im Jahr wird das Kraftwerk unter Volllast betrieben, entsprechend häufig tritt Wehrüberfall auf. Um die Auffindbarkeit der FAH zu verbessern, wurde eine zusätzliche Leitströmturbine geplant, welche rund 4 m³/s neben dem Einstieg der neuen FAH ausleiten wird. Um den Fischschutz beim Abstieg über das Wehr zu gewährleisten, wurde ein neues, abgetieftes Tosbecken mit erhöhter Endschwelle zur Gewährleistung eines ausreichenden Wasserpolsters geplant.
Am Maschinenhaus wurde ebenfalls eine neue, lachsgängige FAH geplant (Δh = 8.1 m). Da sich der Einstieg in die FAH am Zusammenfluss des rund 60 m langen Unterwasserkanals mit der Thur befindet, wurde zudem eine Erhöhung der Schwelle am Ende des Kanals vorgesehen, welche das Einschwimmen der Fische in den Unterwasserkanal erschweren und die Auffindbarkeit der FAH verbessern wird.
Für den Fischabstieg am Maschinenhaus wurde ein Leitrechen-Bypass System nach Ebel, Gluch & Kehl geplant, wobei der Horizontalrechen mit 15 mm Stababstand zum Zeitpunkt dieses Bauprojekts bereits eingebaut war. Für den Abstieg wurde eine aus 3 Becken bestehende Kaskade geplant, welche eine maximale Höhendifferenz von 7.8 m überwindet. Der Abstieg wurde so dimensioniert, dass Fischverletzungen und der Unterhaltsaufwand minimiert werden.
Die Wirkungskontrolle der beiden neuen FAHs und des Fischabstiegs wird mittels Videomonitoring durchgeführt.