Die Bauarbeiten für den Hochwasserentlastungsstollen Thalwil kommen schnell voran. Nachdem im November 2024 der Durchstich der Tunnelbaumaschine (TBM) in Thalwil gefeiert werden konnte, sind nun alle Arbeiten für den bergmännischen Stollen abgeschlossen. Der ausgebaute Stollen hat einen Innendurchmesser von 6.60 m. Nachdem die TBM ihre 1'098 Tübbingringe auf einer Länge von 1'976.4 m eingebaut hatte, musste in Thalwil der 12 m lange Übergangsblock zur Toskammer aus Ortbeton erstellt werden. In diesen Block ändert sich das Profil vom kreisrunden Profil zu einem U-Profil mit flacher Sohle, damit die maximale Wassermenge von 330 m3/h im Freispiegelabfluss hydraulisch günstig in die Toskammer strömt. Bereits im Stollen, der ein Gefälle von 3.3 % aufweist, wird das Wasser durch gerippte Tübbinge gebremst und damit Energie vernichtet. Bei diesem 300-jährigen Hochwasser erreicht das Wasser dennoch eine Geschwindigkeit von 50 km/h. Vom Sihltal bis nach Thalwil benötigt es nur etwa 2:30 min.
Der 12 m lange Tunnelabschnitt des Übergangsblocks wurde vorgängig zum TBM-Durchstich konventionell im Sprengvortrieb unter einen setzungsminimierenden Rohrschirm ausgebrochen. Damit konnten erfolgreich mögliche Setzungen der SBB-Strecke Zürich–Chur, die nur 10 m oberhalb des Stollens liegt, verhindert werden. Der Tunnelblock wurde bewehrt und in Ortbeton erstellt. Die Geometrie des Profilwechsels wurde mit einer sehr aufwendigen Holzschalung nachgebildet.